Liebe Leserinnen und Leser meines Blogs,
mein Name ist Alexander Weber, und ich möchte euch gerne in die faszinierende Welt meiner über 20-jährigen Karriere in der Campingplatzbranche eintauchen lassen. Meine Leidenschaft für Camping begann bereits in meiner frühen Kindheit, als meine Familie einen Dauerstellplatz auf einem malerischen Campingplatz an der Nordsee besaß. Die endlosen Sommerferien verbrachten wir dort, umgeben von der rauen Schönheit der Nordseeküste und der herzlichen Gemeinschaft der Campingfreunde.
Als ich zehn Jahre alt war, erweiterten meine Eltern unsere Campingmöglichkeiten, indem sie ein Wohnmobil anschafften. Mit diesem erkundeten wir in den 90er Jahren zahllose Campingplätze in ganz Europa. Frankreich, Spanien, Italien, die Niederlande – wir durchstreiften sie alle, und ich hatte das Glück, die Vielfalt und Schönheit der unterschiedlichen Campingplätze kennenzulernen. Oftmals durfte ich mit Hilfe des ADAC oder des DCC Campingführers mitbestimmen, auf welchen Campingplatz wir als nächstes weiterzogen, und diese Entscheidungen prägten meine Vorstellung von einem gelungenen Campingurlaub.
Das Jahr 2000 markierte einen Wendepunkt für mich. Während eines Sommerurlaubs entschied ich mich dazu, selbst auf einem Campingplatz zu arbeiten. Mein erster Job führte mich an den Irenensee in der Nähe von Hannover, wo ich während der herbstlichen Ferienzeit einen Schülerjob annahm. Der Campingplatz platzte aus allen Nähten, da viele Camper die gute Nahverkehrsanbindung zum Expo-Gelände in Hannover nutzten. Diese erste Erfahrung am Irenensee weckte in mir das Verlangen nach mehr, und so suchte ich mir auch in den Weihnachtsferien einen Job – diesmal am Wiesenbecker Teich im Harz in Bad Lauterbach. Dort erlebte ich zum ersten Mal das Wintercamping und erkannte, dass die Freude am Camping nicht von den Jahreszeiten abhängig ist, vorausgesetzt, die Lage stimmt.
Im folgenden Schuljahr stand ein langes Praktikum an, das ich im Truma Campingpark in Tecklenburg absolvierte. Diese Zeit war äußerst lehrreich, da ich Einblicke in alle Abteilungen des Campingplatzmanagements erhielt. Das freundliche Team vor Ort und die vielfältigen Aufgaben faszinierten mich, und als mein Praktikum zu Ende ging, entschied ich mich, weiterhin in den Ferien dort zu arbeiten. So verbrachte ich viele Wochen in den Oster-, Sommer- und Herbstferien in Tecklenburg. Die Idee, die ständigen Ferienjobs in ein Ausbildungsverhältnis umzuwandeln, scheiterte leider an der damaligen IHK, da es keinen passenden Berufszweig gab, der dort ausgebildet werden konnte. Doch die Betreiberin empfahl mir, mich am Alfsee, 30 km nördlich von Tecklenburg, zu bewerben, wo mir eine kaufmännische Ausbildung im Land Niedersachsen angeboten wurde.
Die Entscheidung, am Alfsee anzufangen, war für mich die goldrichtige. Unter der Leitung von Geschäftsführer Anton Harms eröffneten sich mir ungeahnte Möglichkeiten, die Campingwirtschaft von Grund auf zu verstehen. Der Alfsee war nicht nur eine riesige Camping- und Ferienanlage, sondern auch ein Kommunalunternehmen, das unter der Leitung von Anton Harms kontinuierlich weiterentwickelt wurde. Ich erkannte schnell, dass Innovation und unermüdlicher Fleiß die Schlüssel zum Erfolg in dieser Branche sind.
Nach Abschluss meiner Ausbildung war es für mich an der Zeit, neue Herausforderungen anzunehmen. Ich bewarb mich bei der renommierten Campingkette Regenbogen und wurde aufgrund meiner Erfahrung und meines jungen Alters von 21 Jahren an Bord geholt. Mein erster Einsatzort war das Regenbogen Camp in Göhren auf der Insel Rügen. Dort erweiterte ich meine Fähigkeiten im Umgang mit Gästen und lernte, wie man eine Rezeption effizient organisiert. Nach zwei Saisons an der Ostsee begann das Unternehmen 2008/2009 trotz der damaligen Wirtschaftskrise zu expandieren, und ich erhielt die Chance auf eine Leitungsfunktion.
Mit 21 Jahren wurde ich zum ersten Mal Campchef, und zwar auf einem kleinen, aber besonderen Campingplatz in Bad Liebenzell im Schwarzwald. Die Stadt, einst ein bekannter Kurort im idyllischen Nagoldtal, hatte ihre besten Zeiten hinter sich gelassen, und ich sah es als meine Aufgabe an, den Campingplatz zu modernisieren und wieder neu zu positionieren. Mit Unterstützung eines talentierten Teams gelang es uns, innerhalb weniger Jahre bedeutende Fortschritte zu erzielen.
Leider entschied sich das Unternehmen später dazu, sich aus Süddeutschland zurückzuziehen, und ich wurde nach Norddeutschland versetzt. Ich übernahm die Leitung der Campingplätze in Bad Bederkesa und Egestorf und erlebte neue Herausforderungen. Bad Bederkesa war ein Platz, der in den 70er Jahren erbaut worden war und hauptsächlich von Dauercampern genutzt wurde. Diese Erfahrung war für mich äußerst lehrreich, da ich bisher vor allem touristisch ausgerichtete Campingplätze kennengelernt hatte.
Nach fast einem Jahrzehnt bei Regenbogen beschloss ich, eine neue Richtung einzuschlagen und mich selbstständig zu machen. Durch eine Weiterbildung als Camping- und Ferienparkmanager und die Empfehlung eines Sachverständigen für Campingplätze fand ich schließlich meinen perfekten Platz im Spreewald und wagte den Schritt in die Selbstständigkeit im Jahr 2015. Nach fast einem Jahrzehnt entschied ich mich dazu, die Regenbogen AG zu verlassen.
Diese Zeit bei Regenbogen war für mich äußerst lehrreich und prägend. Das Unternehmen zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Vielfalt an Fachleuten aus, die ihr umfangreiches Fachwissen in verschiedenen Bereichen der Campingplatzverwaltung einbringen. Von Naturschutz über touristische Entwicklung bis hin zur technischen Führung – Regenbogen verfügt über Experten, die mit den unterschiedlichsten Herausforderungen vertraut sind.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Regenbogen eine effiziente Herangehensweise an Probleme hat. Dank der Vielfalt an Expertise innerhalb des Unternehmens konnte man schnell auf Lösungsansätze zurückgreifen, da viele auftretende Probleme bereits anderswo erfolgreich gelöst wurden. Besonders geschätzt habe ich die kontinuierliche Möglichkeit zur Weiterentwicklung. Regenbogen unterstützt aktiv die persönliche und berufliche Entwicklung seiner Mitarbeiter und legt Wert darauf, dass Hindernisse aus dem Weg geräumt werden. So konnte ich mich trotz meiner primär kaufmännischen Ausbildung auch im technischen Bereich weiterentwickeln, darunter in den Bereichen Sanitär, Elektrik, Gartenbau, Schwimmbadtechnik, IT und vielem mehr.
Der Campingplatz im Spreewald wurde nach der Wende errichtet und konnte selten mehr als 10.000 touristische Übernachtungen verzeichnen. Doch dank einer umfassenden Umstrukturierung und beträchtlichen Investitionen hat sich das Blatt gewendet. Heute kann der Campingplatz stolz darauf sein, mehr als 50.000 touristische Übernachtungen pro Jahr zu verzeichnen und zählt zu den beliebtesten Campingplätzen in Brandenburg.
Die Entscheidung, mich selbstständig zu machen, war sicherlich mutig, aber sie hat sich mehr als gelohnt. Heute kann ich mit Stolz sagen, dass mein Campingplatz zu einem beliebten Ziel für Natur- und Campingliebhaber geworden ist, und ich freue mich jeden Tag darüber, dass ich meine Leidenschaft zum Beruf machen konnte.
Mein Werdegang in der Campingplatzbranche zeigt, dass mit Leidenschaft, Fleiß und einer gehörigen Portion Mut Träume wahr werden können. Ich bin gespannt, was die Zukunft noch für mich bereithält und freue mich darauf, weiterhin neue Abenteuer zu erleben und meine Liebe zum Camping mit anderen zu teilen.
In diesem Sinne möchte ich euch ermutigen, eure Träume zu verfolgen und euch von nichts und niemandem davon abhalten zu lassen. Denn manchmal liegt der schönste Platz genau dort, wo das Herz zuhause ist.